Tennis Borussia Berlin - DSC Arminia Bielefeld 1:3

Durch einen nie gefährdeten 3:1-Sieg bei Tennis Borussia Berlin zog Arminia Bielefeld in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals ein. Vor der Minuskulisse von nur 1.291 Zuschauern im Mommsen-Stadion boten beide Mannschaften eine eher spannungsarme Partie, die nach einer guten halben Stunde bereits entschieden war. Danach paßte sich das Niveau der Begegnung zusehends dem lauen Sommerabend an.

In den ersten 20 Minuten der Partie ließen die Gäste aus Ostwestfalen das Spiel zunächst etwas ruhiger angehen, so daß die gastgebenden Amateure aus Berlin in der Anfangsphase ein leichtes spielerisches Übergewicht hatten, das sie jedoch nicht in zählbare Erfolge umsetzen konnten. Zwar hatte Tennis Borussia in dieser Phase die ersten Torchancen, konnte aber das an diesem Abend von Dennis Eilhoff gehütete Tor der Arminia niemals ernsthaft in Gefahr bringen.

Gegen Mitte der ersten Halbzeit wachten die Bielefelder auf und zeigten durch einige gezielte Angriffe deutlich den Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften auf. Innerhalb weniger Minuten war das Spiel entschieden. Zunächst nutzte der Ex-Berliner Ilija Aracic, der vor der Partie vom Stadionsprecher ebenso wie Hermann Gerland und Goran Curko herzlich begrüßt worden war, in der 26.Minute ein schönes Zuspiel von Thomas Stratos eiskalt aus und erzielte die 1:0-Führung für die Gäste.

Nur sechs Minuten später war es erneut Ilija Aracic, der sich gegen die Abwehr der Berliner durchsetzen konnte. Seinen wuchtigen Schuß konnte Torwart Renno nicht weit genug aus der Gefahrenzone wegfausten. Arminias Neuzugang Massimiliano Porcello konnte in halbrechter Position an der Strafraumline den abgewehrten Ball ungehindert annehmen und überwand Renno mit einem geschickten Heber.

In der folgenden Zeit bis zur Pause übernahmen die Bielefelder die Initiative, ohne ihre Überlegenheit jedoch in weitere Tore umsetzen zu können. Nach dem Seitenwechsel versuchten die Beliner noch einmal den Druck zu erhöhen und kamen auch zu mehreren Chancen. In dieser Phase konnte sich Jugendnationaltorwart Dennis Eilhoff, der sein erstes Pflichtspiel für Arminias Profis absolvierte, mehrfach auszeichnen. Eilhoff lieferte bei seinem Debüt eine nahezu perfekte Vorstellung ab und könnte sich in dieser Form auf längere Sicht zum Stammtorwart der Profimannschaft entwickeln.

Arminia verlegte sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr auf Konter, was bereits in der 66.Minute zu einem weiteren zählbaren Erfolg führte. Nach einem Foulspiel gab Schiedsrichter Rafati Freistoß für die Bielefelder in aussichtsreicher Position halbrechts vor dem Strafraum. Arminias Brasilianer Everson traf mit seinem schön über die Mauer gezogenen Schuß zunächst nur die Latte. Den Abpraller verwandelte Bruno Labbadia, der ansonsten wie schon in den beiden ersten Zweitligapartien relativ blaß geblieben war, per Kopf zum 0:3.

Die Berliner versuchten während der restlichen Spielzeit weiterhin mit ihren beschräkten spielerischen Mitteln, zumindest zu einem Torerfolg zu kommen, während die Bielefelder auch weiterhin auf Konterchancen warteten und ansonsten nicht mehr taten als nötig. Einer dieser Konter hätte auch fast zum Erfolg geführt. Everson hatte durch einen schönen Doppelpaß mit van der Ven die komplette Abwehr der Berliner aussteigen lassen und am Fünfmeterraum zurück auf den mitgelaufenen Bruno Labbadia geflankt, der den Ball aus acht Metern nur noch einzuschieben brauchte. Schiedsrichter Rafati entschied in dieser Situation jedoch unverständlicherweise auf Abseits. Die Videobilder von schwarzweissblau.de belegen eindeutig, daß sich Everson bei der Ballabgabe durch van der Ven höchstens auf gleicher Höhe mit mehreren Verteidigern befand.

In der Schlußphase erzielten die Berliner dann tatsächlich noch den Ehrentreffer. In einer ziemlich unübersichtlichen Situation im Bielefelder Strafraum konnte Dennis Eilhoff nach einer Ecke den Ball nicht energisch genug abwehren, so daß Cornelius aus kurzer Distanz das 1:3 für die Berliner erzielen konnte. Dieser einzige Fehler des jungen Bielefelder Torwarts wurde allerdings durch eine unfaire Attacke eines Berliner Angreifers gegen Eilhoff im Fünfmeterraum begünstigt. Schiedsrichter Rafati aus Hannover entschied in dieser Szene jedoch nicht auf Foulspiel, sondern gab den Treffer, der gleichzeitig den 1:3-Endstand in dieser Pokalbegegnung bedeutete.

Insgesamt läßt sich sagen, daß der letztjährige Zwangsabsteiger aus der zweiten Bundesliga, Tennis Borussia Berlin, in dieser Verfassung kein ernstzunehmender Gegner für einen Mitfavoriten auf den Aufstieg in die Bundesliga sein konnte. Die Bielefelder wurden in keiner Phase der Partie ernsthaft gefordert, taten allerdings über weite Strecken auch nicht mehr als unbedingt nötig, so daß ein gegen Trainer Hermann Gerlands ehemalige Mannschaft durchaus mögliches höheres Resultat nicht zustande kam.

Mannschaftsaufstellungen:

Tennis Borussia Berlin: Renno, Aksoy (46. Malchow), Kronhardt, Jesse, Fuß, Krontiris, Simm, Weiland (70. Empere), Steinhauf, Kozak (80. Felsenberg), Cornelius.

Arminia Bielefeld: Eilhoff, Stratos, Borges (68. Schäper), Friedrich, Reinhardt, Porcello (53. van der Ven), Bode, Dammeier, Wück (46. Everson), Labbadia, Aracic.