DSC Arminia Bielefeld - Chemnitzer FC 5:1

Samstag nachmittag, mildes Wetter mit teilweise langanhaltenden sonnigen Abschnitten, ein Gegner, der nicht das Prädikat 2. Bundesliga verdient, demzufolge besiegbar ist, und die Ankündigung, Markus Weissenberger spiele von Beginn an. Wer verspürt da nicht Lust, auf die Alm zu pilgern, um seinen Verein gerade in dieser schweren Zeit zu unterstützen und zum Sieg zu schreien? Enttäuschenderweise nur 8.081 Zuschauer, trotz einer Freikartenaktion seitens des Vereines, die Jugendlichen unter 14 Jahren freien Eintritt zusicherte. Tja, Chemnitz ist eben nicht Kaiserslautern, und solche treuen Fans wie am Betzenberg sind in und um um Bielefeld sowieso dünn gesät.

Diese 8.081 Zuschauer sollten ihr Kommen jedoch nicht bereuen. Arminia Bielefeld wollte dem Gegner gleich zeigen, wer Herr im Haus ist, und legte schon zu Beginn mit sicherem Kombinationsspiel los wie die Feuerwehr. Und mancher Gast auf der Sitzplatztribüne mag sich gerade erst hingesetzt haben, da markierte Alexander Klitzpera nach einem Freistoß von der linken Seite schon nach 4 Minuten das 1:0. Das Glück sollte überhaupt an diesem Tag die Faben schwarz-weiss-blau tragen, unmittelbar im Anschluß spielten die Chemnitzer nach einem Freistoß Billard mit den Torpfosten. Glück für Matze Hain. Im Gegenzug stach Wück zu - 2:0. Turbulenter Auftakt, dabei waren gerade erst 7 Minuten gespielt.

Im Verlauf des gesamten Spieles unterstrich der CFC seinen mit lediglich 9 Punkten letzten Tabellenplatz. Mitte der ersten Halbzeit verflachte das Spiel zwar etwas, Arminia Bielefeld hatte dennoch weitere Torchancen, um den Sachsen schon zur Halbzeit ein Debakel zu verpassen.

Auch in der zweiten Halbzeit das gewohnte Bild: Angetrieben vom immer wieder umsichtigen Weissenberger und dem wieselflinken Wichniarek liess der DSC den Chemnitzern allenfalls ein paar Verlegenheitsschüsse zu. Wichniarek war es dann auch, der in der 59. Minute völlig freistehend das 3:0 köpfte. Auch Bruno Labbadia durfte sich nach 71 Minuten in die Torschützenliste eintragen, kurz und trocken guckte er Keeper Süßner schon vor dem Strafraum aus und schlenzte die Kugel an der Abwehr vorbei in die linke Ecke. Der CFC, der sich schon lange vorher geschlagen gegeben hatte, verkürzte zwar noch auf 1:4, profitierend von einer Unachtsamkeit durch die von Stratos ansonsten gut organisierten Abwehr, doch eine Minute vor Schluß erinnerte sich Artur Wichniarek noch an die Worte von Schwick: "Artur, schießen Sie bitte ruhig mal zwei Tore und nicht immer nur eines." Nur zu gerne erfüllte der polnische Nationalspieler seinem Präsidenten diesen Wunsch und stellte den 5:1 Endstand her.

Möhlmann und Labbadia mahnten jedoch, diesen Sieg nicht überzubeweten, da der Gegner sichtlich nicht zweitligatauglich sei. Dennoch kam der CFC wohl zum richtigen Zeitpunkt. Was dieser dreifache Punktgewinn jedoch wert ist, wird sich am Dienstag in Saabrücken zeigen. "Wenn wir nicht mindestens eines der beiden noch ausstehenden Spiele gewinnen, will ich nicht von Aufwärtstrend sprechen", so Möhlmann. Die Saarländer sind gewarnt und werden den Bielefeldern aller Wahrscheinlichkeit nach sehr viel mehr abverlangen als die schwachen Sachsen. Doch wenn Wichniarek auch dort wieder seine Gala zeigt, werden die Arminen weiter nach oben klettern können.

Bericht: Eddie

Mannschaftsaufstellungen:

Arminia Bielefeld: Hain, Stratos, Klitzpera (76. Borges), Reinhardt, Sternkopf, Bode, Dammeier, Weissenberger (69. Everson), Wück (76. Aracic), Wichniarek, Labbadia.

Chemnitzer FC: Süssner, Podunavac (46. Schmidt), Franke, Mehlhorn, Oswald, Renn (84. Laudeley), Babunski, Kujat (46. Kluge), Köhler, Skela, Muratovic.

Schiedsrichter:

Manfred Haupt (Mainz)

Tore:

1:0 Klitzpera (4.), 2:0 Wück (7.), 3:0 Wichniarek (59.), 4:0 Labbadia (71.), 4:1 Muratovic (86.), 5:1 Wichniarek (89.)

Zuschauer:

8.081