Bei der verdienten 0:1-Niederlage beim 1.FC Saarbrücken verfiel Arminia Bielefeld nach dem hohen 5:1-Sieg gegen Chemnitz postwendend wieder in den Trott der vorangegangenen Wochen. Die Mannschaft zeigte über weite Strecken eine enttäuschende Leistung und vermochte ihre Zweitligareife kaum unter Beweis zu stellen.
Die erste Halbzeit wurde von den Gästen aus Bielefeld nahezu komplett verschlafen. Die Mannschaft zeigte bestenfalls amateurhaften Fußball. Die Aufforderungen des Trainers, mehr Druck in der Offensive zu entwickeln, wurde zu keiner Zeit umgesetzt. Hinzu kamen mangelnde Ideen im Spielaufbau sowie eine schwache Defensivleistung, die die Abwehr bei den Angriffen der Saarbrücker ein ums andere Mal schlecht aussehen ließ. Die Gastgeber brachten mit ihrem direkten Spiel und zahlreichen weiten Flanken die Bielefelder Hintermannschaft immer wieder in Bedrängnis. Die Gäste wußten sich oft nur durch das Aufstellen einer Abseitsfalle zu helfen, die allerdings als einzige taktische Maßnahme an diesem Abend meistens funktionierte.
Die Bielefelder Mannschaft agierte über weite Strecken der ersten Halbzeit viel zu passiv und wartete lediglich auf die Angriffe der Gastgeber. Erst in der 17.Minute wurde der erste harmlose Schuß auf das Saarbrücker Tor abgegeben, und die einzige wirklich gefährliche Torchance für die Bielefelder resultierte daraus, daß Torwart Peter Eich in der 23.Minute Probleme hatte, einen Schuß von Markus Weissenberger abzuwehren.
Auf der Gegenseite stand immer wieder Arminias Torwart Mathias Hain im Mittelpunkt des Geschehens. Insbesondere bei Standardsituationen, die in erster Linie durch den Saarbrücker Neuzugang Manfred Bender ausgeführt wurden, entstand ein ums andere Mal Gefahr für das Tor der Gäste. Aber auch aus dem Spiel heraus ergaben sich immer wieder gefährliche Angriffe, so zum Beispiel in der 35.Minute, als der Saarbrücker Bartolovic von Michael Sternkopf im Strafraum nur mit einem Foul zu bremsen war. Schiedsrichter Günter Perl übersah jedoch diese Szene und gab den fälligen Elfmeter nicht.
Nur vier Minuten später war es jedoch soweit: Mit einem einfachen Doppelpaß gelang es Hutwelker und Bartolovic, die komplette Bielefelder Abwehr auszuspielen. Carsten Hutwelker konnte so völlig mühelos an Arminias Torwart Hain vorbei zum 1:0 einschießen, das gleichzeitig die Halbzeitführung für die Gastgeber bedeutete. Nach der Pause wirkten die Bielefelder etwas aktiver und kamen auch in der 51.Minute durch Christian Wück zu ihrer größten Chance zum Ausgleich. Der Bielefelder Mittelfeldspieler scheiterte jedoch nach einer Ecke von Detlev Dammeier per Kopf am Saarbrücker Torwart Peter Eich. Bei der anschließenden Ecke wurde Bruno Labbadia im Strafraum von einem Verteidiger entscheidend behindert und traf daher den Ball nicht.
Damit hatten die Bielefelder ihr Pulver auch fast schon wieder verschossen. In einer von beiden Seiten äußerst schwach geführten Partie erspielten sich die Gäste in der zweiten Halbzeit zwar eine leichte Feldüberlegenheit, die sie jedoch nicht in zählbare Resultate ummünzen konnten. Es reichte lediglich zu einer Kopfballchance durch den langen Verteidiger Bastian Reinhardt und einem Schußversuch des eingewechselten Dirk van der Ven, die jedoch beide keine wirkliche Gefahr für das Tor der Gastgeber darstellten.
In der Schlußphase warfen die Bielefelder dann noch einmal alles nach vorne. Sogar Torwart Mathias Hain stürmte jetzt mit und hatte durch einen Kopfball in der Nachspielzeit sogar die große Chance, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Es reichte jedoch nicht mehr zu einem Treffer, so daß der 1.FC Saarbrücken den Sieg locker über die Zeit bringen konnte.
Nach dieser Niederlage drohte Arminia Bielefeld wieder das Schicksal, die Winterpause auf einem Abstiegsplatz verbringen zu müssen. Besonders bedenklich stimmte die Tatsache, daß diese erneute 0:1-Pleite gegen ein äußerst schwaches Team aus Saarbrücken zustande kam, das selbst kaum seine Zweitligareife unter Beweis zu stellen vermochte. Wer gegen einen derart schwachen Gegner kaum in der Lage ist, sich überhaupt eigene Torchancen zu erspielen, hat auch in der zweiten Bundesliga einen schweren Stand und dürfte wohl schwerlich über den Abstiegskampf hinauskommen.
Mannschaftsaufstellungen:
1.FC Saarbrücken: Eich, Hutwelker, Tieku (90. Molz), Echendu, Cartus (73. Dikhtiar), Susic, Hofmann, Bender (46. Backmann), Hörster, Choji, Bartolovic.
Arminia Bielefeld: Hain, Stratos (79. Flock), Reinhardt, Klitzpera, Sternkopf, Bode, Dammeier, Weissenberger, Wück (67. Aracic), Wichniarek, Labbadia (67. van der Ven).
Schiedsrichter:
Günter Perl (München)
Tore:
1:0 Hutwelker (39.)
Zuschauer: